Cartas recibidas de Erna Brandenberger:

Erna Brandenberger

1929 Granada Granada - None

Profesora y traductora. Estudió Filología Hispánica y Alemana en las Universidades de Zúrich y Salamanca. En 1971 obtuvo el doctorado en Literatura Española con una tesis sobre el cuento español contemporáneo que fue publicada en Madrid en 1973 por Editora Nacional. 


Es autora de numerosos ensayos, antologías bilingües y traducciones al alemán de literatura española e hispanoamericana, con especial atención al género del cuento y del microrrelato y a los escritores del exilio republicano. De Francisco Ayala tradujo al alemán la novela Muertes de perro y Der Kopf des Lammes, una selección de narraciones del autor. 

cartas 11 al 15 de 45
FECHA
12/01/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (12/01/1972)

Zürich, 12. Jan. 72

Lieber Herr Ayala,

Nun wird es also ernst! Ich freue mich sehr und hoffe, dass wir alles vernünftig vorbereiten können. Sicher ist bis heute einmal

1. Die Volkshochschule, dh. mein Kurs. Dafür haben wir den 16. Februar 1930 h bis

2115 h vorgesehen. Wir werden auch die Teilnehmer anderer Spanischkurse der Volkshochschule einladen, sodass wir mit einem Auditorium von gegen 40 Personen rechnen können. Entschädigung ist Fr. 130.- + Fr. 100.- (Reise) + 1 Uebernachtung. Als Thema dachte ich mir vielleicht etwas allgemeineres über die Stellung des Exilschriftstellers (für Zuhörer aus dem andern Kurs) und Ihr schriftstellerisches Werk im besonderen (für meine Zuhörer). Die zweite Stunde möchte ich gerne für Diskussion reservieren.

2. Die Universität Zürich, auch am Mittwoch 16. Februar, entweder vormittags 1015 h bis 1200 h oder nachmittags 1415 h bis 1600 h. Das vorgeschlagene Thema ist Herr Hilty recht. Wenn Sie in der zweiten Stunde über ein anderes Thema sprechen wollen (vielleicht etwas zur modernen Literatur) können Sie das immer noch. Herr Hilty möchte lieber keine Diskussion, denn von den Studenten werde wohl kaum einer mit Ihrem Werk vertraut sein. Entschädigung: 2x Fr. 150.- + Fr. 100.- (Reise) + Fr. 50.- (Spesen)

3. So gut wie sicher ist Bern am Freitag , 18. Februar. Eugenio de Nora (er ist immer noch heiser) möchte, wenn ich richtig verstanden habe, abends in einem 'Circulo español' oder so etwas einen Vortrag organisieren. Und er treffe nächste Woche bei einer Tagung die Spanisch-Dozenten von Basel, Freiburg, Neuchâtel, und er hofft, etwas lasse sich dort noch machen. Das muss ich ganz ihm überlassen, westlich von Zürich kenne ich niemanden ausser ihm.

4. Für St.Gallen sehe ich schwarz, Prof. Doerig ist zur Zeit in einer schwierigen Situation an seiner Hochschule (die übrigens Geld sparen muss), und ich glaube nicht, dass er den Mut hat, jemanden einzuladen, den nicht er gesucht hat. Versprochen hat er mir allerdings, er werde sein Möglichstes tun.

Platz und ein Sofa-Bett hätte ich in meiner Wohnung, wenn Sie bei mir schlafen möchten. Wenn Sie lieber im Hotel sind, werde ich eines besorgen.

Für den Fall, dass Sie in Madrid nicht allzu sehr beschäftigt sind, wäre ich Ihnen ausserordentlich dankbar, wenn Sie einigen Leuten telefonieren könnten - sie schrei bein wieder nicht.... das alte Lied...., nämlich:

1. Mit Jorge Cela hatte ich seinerzeit vereinbart, dass ich einen Uebersetzer für meine Dissertation suche und bezahle und dass er die Publikation in ALFAGUARA übernimmt. Den Uebersetzer hat dann schliesslich sogar er mir noch verschafft, aber jetzt, da die Uebersetzung fertig ist, lässt er nichts mehr von sich hören. Da wäre ich wirklich sehr froh, wenn Sie ihn fragen könnten, ob ich einen andern Verlag suchen müsse oder wie er sich die Publikation vorstellt.

2. Francisco García Pavón habe ich ein spanisches Manuskript schicken lassen. Er hat sich anerboten, die Autorenportraits durchzulesen und mir allfällige kritische Bemerkungen über einzelne Autoren zu nennen. Denn ich weiss ja nicht, wie verletzlich die Leute vielleicht sind. Und ich will ihnen ja nicht schaden. Seither hat er keinen Ton mehr von sich hören lassen. Er soll mir doch das Manuskript schicken, gelesen oder ungelesen.

3. GREDOS hat seit Jahr und Tag immer noch ein deutsches Manuskript, dass ich schon wiederholt zurückverlangt habe. Leider habe ich nie eine Antwort bekommen. Sie behaupten immer, sie wollen es lesen, aber ich glaube, sie wissen gar nicht mehr, wer es hat. Sie sollen mir doch endlich dieses Manuskript wieder schicken.

Da würden Sie mir wirklich einen riesengrossen Dienst erweisen, wenn Sie all diesen Leuten ein bisschen Beine machen könnten.

Nun, wenn ich wieder etwas Neues weiss, schreibe ich,

und sonst freue ich einfach auf den Besuch und grüsse

Sie herzlich


FECHA
11/03/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (11/03/1972)

Zürich, 11 de marzo 72

Mi querido amigo:

Su amable carta de Madrid llegó con mucho retraso - con matasellos del 4 de marzo.

Pasan cosas enigmáticas en España...

Ich freue mich, dass Sie die Schweizer Tage in guter Erinnerung haben. Aber da Sie die wunderbare Fähigkeit haben, sich in jeder Umgebung wohl zu fühlen, ist es kein Verdienst unsererseits... Vielmehr war es für uns alle ein grosses Vergnügen und ein grosser Genuss, Sie bei uns begrüssen zu dürfen und uns von Ihnen bereichern zu lassen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Wohlwollen und Ihre Freundschaft.

Inzwischen treffen bei mir laufend Ergebnisse Ihrer Fürsprache für mich ein: der Vertrag von Carmen Balcells lag schon am Montagmorgen im Briefkasten. Dafür habe ich jetzt wieder keine Nachricht vom Verleger in München. Und das Büchlein soll im Mai erscheinen... Dabei ist das deutsche Manuskript noch nicht bereinigt!

"El jardín de las delicias" ist ein bezauberndes Büchlein. Vorläufig habe ich erst da und dort etwas herausgepickt, aber ich freue mich darauf, es in Ruhe zu lesen. Gleich darauf ist auch der Band "Ensayos" angekommen. Ich habe gar nicht gewusst, dass er existiert, ich habe nur immer den Erzählband im Kopf gehabt. Ich finde, er ist sehr schön geworden, und ich hoffe, er habe viel Erfolg.

Vorgestern ist auch schon die "Estafeta Literaria" eingetroffen. Es klappt alles vorzüglich, nicht wahr? Also nochmals vielen Dank für alle Ihre Geschenke!

Vor ein paar Tagen habe ich Ihnen ein paar Zeitungsausschnitte geschickt: Kritiken der "Medea" und "El ángel de Bernini, mi ángel" aus der "TAT". Dafür bekommen Sie dann noch Geld. Sie haben allerdings so wenig gezahlt, dass ich warte, bis ein bisschen mehr zusammenkommt.

Nun bleibt nur noch die Schwierigkeit, meine Dissertation zu publizieren. Ich hoffe, ich finde auch dafür noch eine annehmbare Lösung.

Den Artikel über "Muertes de perro" habe ich noch nicht bekommen. Wahrscheinlich ist Don Eugenio schon in Spanien. So habe ich vorläufig noch nichts Näheres mit dem ARCHE VERLAG vereinbart.


FECHA
11/10/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (11/10/1972)

Zürich, 11. Okt. 72

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Letzte Woche ist mir ein Brief von Wien für Sie zugeschickt worden, den Sie vermutlich unterdessen erhalten haben. Die Artikel für Die WELTWOCHE, von denen ich Ihnen schon in Zürich erzählte, habe ich tatsächlich im Sommer geschrieben, und sie sind auch sehr rasch veröffentlicht worden. Unter anderem habe ich auch eine kleine Notiz über Ihren 'Premio de la crítica' hineingenommen. Ich schreibe dem Verlag, man solle Ihnen ein Beleg-Exemplar schicken. Ich hoffe, es sei einigermassen richtig, was ich da alles über Spanien zusammengeschrieben habe. Der Barcelona-Artikel ist leider etwa um die Hälfte gekürzt und somit ziemlich verstümmelt. Auch die Titel sind nicht von mir...

Es tat mir sehr leid, dass Sie von Ihrem Spanienbesuch in diesen Sommer so enttäuscht und entmutigt waren. Die wenigen Nachrichten, die bis in die Schweiz kommen, tönen nicht eben gut. Vor allem an den Universitäten scheint es schlecht auszusehen. Aber man weiss nie so ganz, was man glauben soll.

Bei uns passiert nicht viel Aufregendes. Ich habe einige Arbeiten fertig gemacht diesen Sommer, aber es geht immer sehr lange, bis die Bücher erscheinen. Die Weihnachtsgeschichten z.B. kommen dieses Jahr nicht mehr heraus, das kleine zweisprachige Bändchen mit Einaktern von Max Aub, das schon im Frühling hätte auf dem Markt sein sollen, ist erst im Umbruch, und ich bedaure es umso mehr, als es Max Aub nun nicht mehr zu Gesicht bekommt. Auch Sie wird sein Tod sicher sehr getroffen haben. Aufgefallen ist mir, dass in den spanischen Zeitschriften, die ich hier bekomme, sehr wenige Nachrufe (darunter kein einziger guter) erschienen sind.

Von der EDITORA NACIONAL habe ich Bericht erhalten, dass sie meine Dissertation über die Kurzgeschichte veröffentlichen wollen. Soll ich das Angebot annehmen? PRENSA ESPAÑOLA hat sich interessiert gezeigt, aber einen richtigen Bescheid habe ich noch nicht.


FECHA
29/12/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago. Department of Romance Languages and Literatures.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (29/12/1972)

Zürich, 29. Dezember 72

Sr. D. Francisco Ayala

Department of Romance Languages

The University of Chicago

1050 East 59th Street

Chicago / Illinois 60637

Lieber Herr Ayala,

In letzter Zeit erlebe ich eine gehimnisvolle Überraschung nach der andern. Da kommen unerwartete Bücher und Briefe, und wenn ich sie öffne, stellt sich heraus, dass Sie mir Ihre neuesten Bücher und die neuesten Bücher über Sie zuschicken lassen. Mittlerweile sind es schon drei geworden: "Confrontaciones", "Recursos técnicos...", "Alusiones literarias...". Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie jedesmal an mich denken, und vor allem freue ich mich, dass laufend Bücher von Ihnen und über Sie erscheinen. Und sogar in Spanien. Leider bin ich aber noch nicht über das Durchblättern hinausgekommen, überhaupt bin ich mit Lesen schrecklich hintennach, die Bücher türmen sich zu immer höheren Beigen, und die untersten drohen schon Staub anzusetzen. Wie kommt es eigentlich, dass die Tage immer kürzer werden und immer mehr nicht erledigte Arbeiten liegen bleiben? Ich möchte gern, ich könnte mir etwas von Ihrem Organisationstalent abkaufen, Sie haben immer Zeit und haben immer alles aufgearbeitet!

Inzwischen habe ich den Vertrag mit EDITORA NACIONAL abgeschlossen und die letzten Ergänzungen und Korrekturen abgeschickt. Ich danke Ihnen für Ihren Rat in dieser Richtung. Alle haben mir dasselbe gesagt, und so habe ich nicht langer gezögert. Ich hoffe, das Buch komme nun bald heraus. - Vor kurzem hat sich auch in Deutschland eine Möglichkeit für die deutsche Ausgabe gezeigt. Doch bevor mir der Verlag ein Angebot machen will, muss ich die spanischen Zitate und die Kurzgeschichtentexte übersetzen, das werden gegen 70 Maschinenseiten sein. Somit bin ich also wieder beschäftigt... Dieses Manuskript wird immer mehr zu einem cuento de nunca acabar. Man sollte sich nicht auf Cuentos einlassen...

Leider habe ich in diesem Schuljahr einige Klassen mehr als früher, und so habe ich fast keine Zeit mehr, etwas anderes zu tun. Die Schüler sind zwar sehr nett, und die Stunden gefallen mir, trotzdem möchte ich nicht immer nur an Schulstunden denken und für die Schulstunden arbeiten. Wenn mein Buch endlich in den Handel kommt, möchte ich versuchen, Urlaub zu nehmen und wieder über etwas zu schreiben. Ein südamerikanisches Thema käme mir sehr gelegen.

Werden Sie den Winter wieder in Spanien verbringen? Oder sieht es zu schlecht aus in Madrid? Ich bekomme in letzter Zeit nur wenig Nachricht, und das meiste ist ausweichend und nichtssagend. Man weiss nicht so recht, was eigentlich passiert.

Ich danke Ihnen nochmals herzlich für die Bücher, die ich als Zeichen Ihrer Freundschaft zu schätzen weiss, und wünsche Ihnen alles Gute im neuen Jahr, das hoffentlich wieder einige neue Bücher von Ihnen bringen wird.

Mit herzlichen Grüssen


FECHA
17/11/1973
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (17/11/1973)

Zürich, 17 - 11 - 73

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Es ist schon unendlich lange her, dass ich mich nicht mehr bei Ihnen gemeldet habe, nicht wahr? Aber die Zeit verfliegt auch so furchtbar schnell! Und Neues passiert ja in unserer ruhigen Schweiz auch nicht viel, wenigstens nicht viel, was sich zu erzählen lohnt. Hie und da lese ich etwas über Sie oder von Ihnen in irgendeiner Zeitschrift, aber viel ist es auch wieder nicht. Das letzte war Ihr Artikel über "La gallina ciega" in INSULA, der mir sehr gut gefallen hat. Auf jeden Fall war es das beste, was in dieser "Número Homenaje" über Max Aub geschrieben worden ist. Am interessantesten waren die Fotografien (nur darf man es nicht zu laut sagen...)

Meine Dissertation soll nun bald erscheinen, und zwar in der EDITORA NACIONAL. Die Korrekturbogen kamen im September. Sie waren zwar voller Fehler. Ich weiss nun nicht, ob ich nochmals einen Probedruck bekomme, bevor sie endgültig in Druck gegeben werden. Gehört habe ich nichts mehr. Für die deutsche Ausgabe habe ich endlich einen Verlag in Bonn gefunden. Es wird zwar nur eine kleine Auflage in fotomechanischer Vervielfältigung werden, aber immerhin bin ich froh, dass es überhaupt zustande kommt.

Die zweisprachigen Bändchen kommen seit einem Jahr im Deutschen Taschenbuchverlag München heraus, und seither werden drei- bis viermal so viele Exemplare verkauft wie vorher. Die Exilerzählungen erscheinen auch schon in zweiter Auflage. Die Weihnachtsgeschichten in ARCHE VERLAG sind endlich erschienen, aber sooft ich den guten Herrn Schifferli auch an Ihre Romane und Geschichten erinnere, er ist immer nicht dazu gekommen. Aber im letzten Sommer ist seine Frau gestorben, und das war schon sehr schlimm für ihn.

Wie geht es Ihnen und Ihrer Literatur? Und wie entwickelt sich die Situation in Spanien. Ich bin schon lange nicht mehr dort gewesen.

Herzlichen Gruss und alles Gute