Cartas recibidas de Erna Brandenberger:

Erna Brandenberger

1929 Granada Granada - None

Profesora y traductora. Estudió Filología Hispánica y Alemana en las Universidades de Zúrich y Salamanca. En 1971 obtuvo el doctorado en Literatura Española con una tesis sobre el cuento español contemporáneo que fue publicada en Madrid en 1973 por Editora Nacional. 


Es autora de numerosos ensayos, antologías bilingües y traducciones al alemán de literatura española e hispanoamericana, con especial atención al género del cuento y del microrrelato y a los escritores del exilio republicano. De Francisco Ayala tradujo al alemán la novela Muertes de perro y Der Kopf des Lammes, una selección de narraciones del autor. 

cartas 16 al 20 de 45
FECHA
14/12/1974
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (14/12/1974)

Zürich, 14. Dezember 1974

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Schon wieder habe ich ein hübsches Büchlein von Ihnen und über Sie erhalten, und da die Ausgabe nicht nur hübsch sondern auch sehr nützlich ist, freut sie mich ganz besonders. Vielen Dank dafür, dass Sie mich überall auf die Liste setzen lassen, wp es um Ausgaben Ihrer Bücher und Studien darüber geht. Auf diese Weise ist meine Ayala-Bibliothek beneidenswert umfangreich und nahezu vollständig geworden.

Inzwischen ist nun meine Dissertation endlich doch noch erschienen. Lange genug hat es gedauert! Ein exemplar der spanischen Ausgabe (Editora Nacional) habe ich Ihnen im Laufe des Sommers nach Chicago geschickt. Haben Sie es mittlerweile erhalten? Vor ein paar Wochen ist nun auch die deutsche Ausgabe in Bonn (Bouvier Verlag Herbert Grundmann) erschienen, sodass meine Pflichten der Universität Zürich gegenüber endlich erfüllt sind und ich meinen Titel zu Recht tragen darf. Ich bin wirklich froh, dass ich von jetzt an wieder an etwas anderes denken kann und mich nicht immer noch einmal mit diesem alten Manuskript beschäftigen muss. Leider ist es aber vorläufig beim Denken geblieben, denn gearbeitet habe ich dieses ganze Jahr sozusagen nichts. Offenbar musste ich mich zuerst ausgiebig vom Alpdruck "Cuento Español" erholen. Für die nächste Zeit habe ich einige Uebersetzungen vor. Vor allem möchte ich versuchen, ob ich eines unserer Theater überreden kann, ein Stück von Max Aub aufzuführen. Das würde mich sehr freuen. Sehr gerne würde ich spanische Erzühlungen mit Worterktarungen etc. für den Unterricht herausgeben. Aber die moderne Paedagogik hat etwas gegen Literatur im Sprachunterricht; man ruft nach "aktuellen Sachtexten"... und man merkt offenbar nicht, dass das Aktuelle am schnellsten veraltet...

Wie geht es Ihnen? Ich würde mich freuen, wieder einmal etwas von Ihnen zu hören. Kommen Sie nie mehr nach Mitteleuropa?

Ich wünsche Ihnen schöne Festtage und ein gutes neuenes Jahr


FECHA
05/05/1975
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
54 West 16th Street. Apt. 4F. New York 11 N. Y.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (05/05/1975)

Zürich, 5, Mai 75

Sr. D. Francisco Ayala

54 W. 16th Street

New York, N.Y. 10011

Lieber Herr Ayala,

Nein, das habe ich nicht gewusst, dass Sie wieder an der Universität New York sind. Höchstens hätte ich mir vorstellen können, dass Sie die Altersgrenze für die Pensionierung erreicht und den Ruhestand wieder in New York (oder irgendwo auf Reisen) verbringen. Eben habe ich vom Verleger in München Bescheid bekommen, dass für das zweisprachige Bändchen "Spanische Erzähler im Exil" eine Neuauflage geplant ist. Die ganze zweisprachige Reihe ist an den DEUTSCHEN TASCHENBUCHVERLAG übergegangen, und der Verkauf ist seitdem sehr gut. Nun schickt mir der Verleger einen Check für Ramón Sender, der bei der Veröffentlichung an "Las Américas Publishing Company" in New York geschickt worden war und nie eingelöst wurde. Leider habe ich von Ramón Sender keine Adresse, aber ich nehme an, dass Sie in Kontakt mit ihm stehen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir sagen könnten, wohin ich den Check schicken soll.

Wie geht es Ihnen? Kommen Sie wieder einmal nach Europa? Ich probiere immer noch, hie und da etwas über spanische Literatur in unsere Zeitungen zu schreiben und hie und da ein Büchlein zusammenzustellen und zu übersetzen. Aber es ist mühsam, und der Erfolg vorläufig bescheiden. Mein Buch über die Cuentos ist nun auch auf deutsch in Bonn erschienen, aber es kostet DM 68.-, und somit wird es sicher niemand kaufen. Ich möchte gern in nächster Zeit einmal mehrere Monate nach Südamerika fahren, denn die amerikanische Literatur kenne ich vorläufig überhaupt noch nicht. Aber ich weiss nicht wohin ich fahren soll, die politischen Verhältnisse sind in en wenigsten Ländern verlockend.... Können Sie mir einen Rat geben?

Mit herzlichen Grüssen


FECHA
09/11/1975
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
54 West 16th Street. Apt. 4F. New York 11 N. Y.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (09/11/1975)

Zürich, 9. Nov. 75

Herrn Francisco Ayala

54th W. 16th Street

New York N.Y. 10011

Lieber Herr Ayala,

Im Sommer schrieb ich Ihnen einmal wegen der Adresse von Ramón Sender. Diese Angelegenheit ist mittlerweile gelöst, er hat sein Geld erhalten.

Diesmal habe ich einen Wunsch an Sie: in der Zeitschrift INITIATIVE im VERLAG HERDER Freiburg i.Br. wird von Pedro Salinas "Defensa, implícita, de los viejos analfabetos" erscheinen, das ich übersetzt habe. Der Redaktor ist so begeistert davon, dass er gern auch in zukünftigen Nummern der Zeitschrift Ensayos von spanischen Autoren hätte, und er gibt mir auch gleich eine lange Liste von Rahmenthemen der kommenden Hefte:

- Die Suche nach dem 'andern Zustand': Mystik gestern und heute.

- Der Apparatschik. Die Inflation der Bürokratie.

- Bereiten wir uns auf den falschen Frieden vor? Vom Gestaltwandel internationaler Konflikte.

- Was ist reaktionär? Die Dialektik von Fortschritt und Rückschritt.

- Ende und Zukunft des Bürgers.

- Entwurf einer ländlichen Gegenkultur. Landflucht - Stadtflucht heute.

- Die Selbstmorddemokratie. Die westliche Lust am Untergang.

Ich habe in Ihrem Band "Ensayos" geblättert, den Sie mir liebenswürdigerweise geschenkt haben, und habe eigentlich die geeignetsten im ersten Teil gefunden, z.B. "Libertad y tecnología", "Ojeada sobre este mundo", "El hombre al día", "Nota sobre la crisis", "Digresión sobre la cultura nacional", "Humanidades y humanidad". Welchen möchten Sie gerne übersetzt haben. Oder scheint Ihnen ein anderer geiigneter [sic]? Oder lockt Sie eines der Themen, um einen neuen zu schreiben? Das würde mich sehr freuen, doch würde ich in diesem Fall mit dem Redaktor Rücksprache nehmen wegen der Länge und dem ungefähren Inhalt in Stichwörtern.

Ich würde es sehr begrüssen, wenn mit Hilfe dieser Zeitschrift ein breiterer Leserkreis darauf aufmerksam würde, wie gut die spanischen Ensayos geschrieben sind, und da der Autor auch in einer Kurzbiographie mit seinen Werk vorgestellt wird, ergibt sich vielleicht eine Möglichkeit, auch für die Erzählungen und Romane einen Verleger zu finden. Wie geht es Ihnen? Ich freue mich auf Ihre Antwort und grüsse Sie herzlich


FECHA
10/08/1976
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (10/08/1976)

Zürich, 10 - 8 - 76

Lieber Freund,

Zwar weiss ich nicht. [sic] ob Sie zur Zeit in Amerika oder in Europa sind, aber irgendwann werden Sie ja wohl diesen Brief bekommen. Denn leider erfahre ich erst jetzt, dass ich ohnehin zu spät bin, Ihnen zu Ihrem 70. Geburtstag zu gratulieren. Das Jahr wusste ich wohl, aber das Datum nicht. Trotzdem möchte ich Ihnen wenigstens nachtärlich noch alles Gute wünschen! Hoffentlich hält das neue Jahrzehnt Ihnen viel private und öffentliche Befriedigung bereit! Und hoffentlich hält auch im kommenden Jahrzehnt Ihre Schaffenskraft und Ihre Schaffensfreude wie XXX im vergangenen an!

Vor einigen Monaten habe ich für die Zeitschrift INITIATIVE im Herder Verlag Freiburg meine Uebersetzung von "Humanidad y humanidades" und "Nota sobre la crisis" geschickt. Es war fürchterlich schwer zu übersetzen! Die langan Sätze mit Partizipialkonstruktionen sind ein Kreuz im Deutschen, man bringt die Verben nicht unter Dach! Das war auch der Grund, warum ich mich an kürzere Texte gehalten habe, ich habe so schon geschwitzt, bis die Uebersetzung im Reinen war. Nun, bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten, ob Ihre Essays publiziert werden, aber zurückgeschickt worden sind sie auch nicht. So hoffe ich, dass es klappt.

Zur Zeit arbeite ich an der Uebersetzung einer Auswahl von Erzählungen von Clarín. Merkwürdigerweise ist bis jetzt noch nichts von Clarín auf Deutsch Übersetzt. So freue ich mich über den Auftrag, aber leicht ist die Sache nicht, und ich wäre froh, wenn ich schon fertig wäre damit.

Mit herzlichen Grüssen und allen guten Wünschen


FECHA
04/04/1977
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
54 West 16th Street. Apt. 4F. New York 11 N. Y.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (04/04/1977)

Zürich, 4. April 77

Sr. D. Francisco Ayala

54th W. 16th Street

New York N.Y. 10011

Lieber Herr Ayala,

Nun ist INITIATIVE 17 "Strategie der Feigheit" mit Ihrem Essay "Die Krise des Westens gefährdet die Welt" (Una nota sobre la crisis) erschienen. Das Bändchen hat ziemlich Aufsehen erregt und ist sehr gut beurteilt worden. Sicher haben Sie die Belegexemplare und das Geld mittlerweile schon erhalten. Bei solchen Dingen wirkt sich die deutsche Gründlichkeit und Pünktlichkeit auch einmal positiv aus!

Vor kurzem hat mir Herr Kaltenbrunner, der Herausgeber, einige Themen zukünftiger Nummern mitgeteilt, für die er gern spanische Beiträge hatte:

- Das Elend der Christdemokraten. Zur Standortbestimmung der politischen Mitte.

- Die Selbstzensur. Neue und alte Tabus in unserer Gesellschaft.

Der Band über die Christdemokraten soll zeigen, wo in den verschiedenen westeuropäischen Ländern die Parteien der demokratischen Mitte stehen, und da sollte nach Meinung des Herausgebers ein Artikel über die Lage in Spanien nicht fehlen. Hätten Sie Lust, ihn zu schreiben?

Auch die Selbstzensur ist ja ein Thema, das den Spaniern seit langem vertraut ist. Hier geht es dem Herausgeber vor allem um die Tatsache, dass alle Leute von "Demokratie" und "Gleichheit" und "Chancengleichheit" usw. reden, und niemand weiss genau, was es bedeuten soll; andere Begriffe wie "Vererbung" oder "angeborene Intelligenzunterschiede" usw. darf man nicht brauchen, wenn man nicht als Faschist gelten will. Reizt Sie dieses Thema?

Wie geht es Ihnen? Teilen Sie Ihr Leben immer noch zwischen Madrid und New York? Werden die Besuche in Spanien kürzer oder länger? Heben Sie merh [sic] oder weniger Zeit zum Schreiben als vorher?

Ich habe im Sinn, im Oktober wieder einmal für einige Tage nach Madrid zu fahren. Es ist so schwierig, vom Ausland aus an die Bücher und an die Leute heranzukommen. Meine Clarín-Uebersetzung ist fertig, aber nun findet der Verleger auf einmal, jemand anders müsse die Einführung schreiben, er habe Verpflichtungen andern Hispanisten gegenüber. Das passt mir nicht, und ich habe das Manuskript zurückgezogen. Ein Jahr Arbeit, oder mehr... Nun, lieber als ein Buch, mit dem ich nicht einverstanden bin. Gelgentlich werde ich einen andern Verlag suchen.

Dafür sind vom zweisprachigen Bändchen "Exilerzühler" schon wieder 3000 Exemplare nachgedruckt worden. Das ist doch schön, nicht wahr?

Ich wünschen [sic] Ihnen alles Gute und grüsse Sie herzlich