Epistolario de Francisco Ayala

17/11/1973

DESTINATARIO: Ayala, Francisco REMITENTE: Brandenberger, Erna

FECHA
17/11/1973
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (17/11/1973)

Zürich, 17 - 11 - 73

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Es ist schon unendlich lange her, dass ich mich nicht mehr bei Ihnen gemeldet habe, nicht wahr? Aber die Zeit verfliegt auch so furchtbar schnell! Und Neues passiert ja in unserer ruhigen Schweiz auch nicht viel, wenigstens nicht viel, was sich zu erzählen lohnt. Hie und da lese ich etwas über Sie oder von Ihnen in irgendeiner Zeitschrift, aber viel ist es auch wieder nicht. Das letzte war Ihr Artikel über "La gallina ciega" in INSULA, der mir sehr gut gefallen hat. Auf jeden Fall war es das beste, was in dieser "Número Homenaje" über Max Aub geschrieben worden ist. Am interessantesten waren die Fotografien (nur darf man es nicht zu laut sagen...)

Meine Dissertation soll nun bald erscheinen, und zwar in der EDITORA NACIONAL. Die Korrekturbogen kamen im September. Sie waren zwar voller Fehler. Ich weiss nun nicht, ob ich nochmals einen Probedruck bekomme, bevor sie endgültig in Druck gegeben werden. Gehört habe ich nichts mehr. Für die deutsche Ausgabe habe ich endlich einen Verlag in Bonn gefunden. Es wird zwar nur eine kleine Auflage in fotomechanischer Vervielfältigung werden, aber immerhin bin ich froh, dass es überhaupt zustande kommt.

Die zweisprachigen Bändchen kommen seit einem Jahr im Deutschen Taschenbuchverlag München heraus, und seither werden drei- bis viermal so viele Exemplare verkauft wie vorher. Die Exilerzählungen erscheinen auch schon in zweiter Auflage. Die Weihnachtsgeschichten in ARCHE VERLAG sind endlich erschienen, aber sooft ich den guten Herrn Schifferli auch an Ihre Romane und Geschichten erinnere, er ist immer nicht dazu gekommen. Aber im letzten Sommer ist seine Frau gestorben, und das war schon sehr schlimm für ihn.

Wie geht es Ihnen und Ihrer Literatur? Und wie entwickelt sich die Situation in Spanien. Ich bin schon lange nicht mehr dort gewesen.

Herzlichen Gruss und alles Gute