Cartas recibidas de Erna Brandenberger:

Erna Brandenberger

1929 Granada Granada - None

Profesora y traductora. Estudió Filología Hispánica y Alemana en las Universidades de Zúrich y Salamanca. En 1971 obtuvo el doctorado en Literatura Española con una tesis sobre el cuento español contemporáneo que fue publicada en Madrid en 1973 por Editora Nacional. 


Es autora de numerosos ensayos, antologías bilingües y traducciones al alemán de literatura española e hispanoamericana, con especial atención al género del cuento y del microrrelato y a los escritores del exilio republicano. De Francisco Ayala tradujo al alemán la novela Muertes de perro y Der Kopf des Lammes, una selección de narraciones del autor. 

cartas 26 al 30 de 45
FECHA
10/06/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (10/06/1978)

Zürich, 10. Juni 78

Prof. Francisco Ayala

Marques de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Herr Ayala,

Als ich auf meinen Brief vom März nach New York keine Antwort bekam, nahm ich natürlich an, dass der Brief dort auf Ihrem Schreibtisch liege und Sie unterdessen wieder in Spanien seien.

Darum war ich nicht wenig überrascht, als letzte Woche der dicke Umschlag mit dem schönen Artikel über die geistige Elite und den Neo-Analphabetismus ankam. Herzlichen Dank für Ihre grosse Mühe, wieder für eine INITIATIVE-Nummer einen Artikel "nach Mass" zu schreiben. Ich habe Herrn Kaltenbrunner gleich geschrieben und gestern auch schon Antwort erhalten. Er ist sehr erfreut über Ihre erneute Mitarbeit und dankt Ihnen herzlich. Er braucht das Manuskript erst im September, so nehme ich an, dass die betreffende Nummer anfangs 1979 erscheinen wird. Somit kann ich mir auch Zeit lassen mit dem Uebersetzen.

"Die Rückkehr der Wölfe" habe ich unterdessen erhalten. Ich finde, es ist eine gut gelungene Nummer.

Letzte Woche war Roberto Ruiz vier Tage in der Schweiz. Ich habe einige Vorträge für ihn organisieren können, leider haben die Universitäten dieses Jahr keine Kredite für Gastvorlesungen, und leider hatte er wenig Publikum bei den andern Veranstaltungen. Aber alle waren begeistert von ihm und von dem, was er vortrug, und so glaube ich doch, dass der Besuch ein grosser Erfolg war. Wir haben auch ziemlich viele seiner Bücher verkaufen können.

Ich bin fertif mit der Uebersetzung der "Antología del 27", die mir José Luis Cano zusammengestellt hat, aber ich habe vom Verleger noch keine Antwort, ob sie ihm auch gefällt.

Es freut mich sehr, dass Sie immer gleich arbeitsfreudig und unternehmungslustig sind, ich danke Ihnen nochmals für den Artikel für INITIATIVE und grüsse Sie

herzlich


FECHA
16/07/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (16/07/1978)

Zürich, 16. Juli 78

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Francisco,

Ja, das glaube ich, dass die Hochzeitspläne von Rafael Alberti in Madrider Literaturkreisen ein willkommener Gesprächsstof sind! Und sicher werden auch schon nette Witze darüber herumgeboten... Die Deutschen pflegen zu solchen Ereignissen xxx zu sagen:"das macht die Liebe", oder "die Macht der Liebe", womit man dann beweisen will, dass die Gross-Schreibung der Substantive in Deutschen unbedingt nötig ist.

Die INITIATIVE mit Ihrem Beitrag "Homo homini lupus" habe ich bekommen; ich finde, es ist eine interessante Nummer geworden. Leider ist aber die Banküberweisung für meine Uebersetzung irgendwo zwischen Freiburg und Zürich spurlos verschwunden, und die Schweizerische Kreditanstalt behauptet hartnäckig, sie finde das Geld nicht... Ich hoffe doch noch, ich komme zu meinem Honorar, bevor die Deutsche Mark so weit absinkt, dass nichts mehr davon übrigbleibt!

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, Ihren neuen Beitrag zu übersetzen, aber ich habe ja noch bis Ende September Zeit. Den kleinen Artikel über den neuen Analphabetismus werde ich versuchen, einer Zeitung zu schicken. Ich habe früher schon einmal einen Beitrag mit diesem Titel von Pedro Salinas (aus "El defensor") für die INITIATIVE übersetzt, und der war so begeistert aufgenommen worden, dass damit die Zusammenarbeit mit Gerd-Klaus Kaltenbrunner eigentlich so richtig angefangen hat.

Meinem Vater geht es leider plötzlich sehr viel schlechter, und ich muss jetzt öfters bei ihm bleiben als früher. Das ist eine ziemliche Belastung, und ich fürchte, es wird rasch noch schlimmer. Ivh [sic] habe zum Glück eine Haushälterin in Aussicht, die im Haus wohnen würde; ich hoffe, sie entschliesst sich zuzusagen. Aber dann muss ich einen Teil der Möbel ausräumen und verkaufen, und das braucht ziemlich viel Arbeit und Zeit. Und Sachen aus der Kindheit fortzuwerfen, fällt einem ja immer schwer, auch wenn es keine Wergegenstände sind.

Ich hoffe, Sie geniessen Ihren Spanienaufenthalt, und die Hochzeit werde ein schönes Fest.


FECHA
16/09/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (16/09/1978)

Zürich, 16. Sept. 78

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Francisco,

es fällt mir auf, in wieivielen [sic] Briefen ich in letzter Zeit von familiären Problemen und Schwierigkeiten lesen muss, aber etwas Genaueres erzählt doch niemand. Nun scheint die Reihe an Ihnen zu sein, und das bedaure ich natürlich sehr. Hat sich eine Lösung finden lassen, oder ist gar keine möglich?

Hingegen freue ich mich immer sehr, dass Ihre Arbeitskraft und Ihre Unternehmungslust ungebrochen sind. Das ist wirklich bewundernswert! Ich gratuliere Ihnen dazu! Und das Reisen scheint Sie auch kein bisschen zu ermüden. Ich wünsche Ihnen natürlich sehr, dass es Ihnen weiterhin so gut geht. Ihren Artikel "Die Elite und die Massenmedien" habe ich Übersetzt und fortgeschickt. Diesmal waren wieder mehr schwierige und lange Sätze darin... Jene Nummer bekommt nun den Titel "Rechtfertigung der Elite. Wider die Anmessungen der Prominenz" und somit passt Ihre Arbeit ausgezeichnet hinein. Erscheinungsdatum: anfangs März 1979. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Mitarbeit! - Den kurzen Artikel über den Neoanalphabetismus habe ich auf gut Glück einer Zeitung geschickt, aber noch keine Antwort erhalten. Früher oder später werde ich ihn sicher unterbringen.

Wie geht es Rafael Alberti im kirchlich gesegneten Ehestand? Ist das Ereignis immer noch Gesprächsthema in Madrid? - Eben hat mir ein Galeriebesitzer in St.Gallen, der viel mit Tàpies zusammenarbeitet, den Vorschlag gemacht, eine zweisprachige Anthologie mit Gedichten von Alberti und Lithografien von Tàpies zu machen. Tàpies kommt nächste Woche zu einer Vernissage nach St.Gallen. Ich bin gespannt, was er dazu sagt. Ich weiss nicht, wie gut sich die beiden kennen und wie gut sie einander verstehen. Wäre nicht Espriu für Tàpies geeigneter? Oder kennen Sie zufällig einen Maler oder Lithografen, der mit Alberti besonders verbunden ist?

Wenn ich mich recht erinnere, habe ich im letzten Brief vergessen, Ihnen zu sagen, dass ich die Sondernummer Cuadernos Hispanoamericanos endlich auch bekommen habe. Ich hätte nie gedacht, dass sie so umfangreich und reichhaltig würde. Es ist nicht nur im Papiergewicht ein gewichtiges Werk geworden. Ich gratuliere Ihnen dazu. Diese Woche habe ich zu meiner Ueberraschung auch noch einen Scheck von 4000 Ptas bekommen, und dabei habe ich ihnen doch geschrieben, ich wolle kein Geld dafür, denn Sie hätten ja die Arbeit gemacht. Leider ist der Scheck in Schweizerfranken auf eine Schweizer Bank ausgestellt, sonst hätte ich ihn Ihnen geschickt. Beim jetzigen Wechselkurs sind allerdings nur noch wenige Franken übrig geblieben... Wenn Sie gern ein schönes Buch oder etwas anderes aus der Schweiz hätten, schicke ich es Ihnen gern.

Habe ich Ihnen schon erzählt, dass Roberto Ruiz zu einer Vortragsreise in der Schweiz war? Er war ganz begeistert über seinen Erfolg und über die vielen verkauften Bücher. Er scheint nicht sehr verwöhnt zu werden vom Publikum. Eben habe ich einen Brief von ihm - wieder aus Amerika - erhalten. Er hofft, endlich in Spanien ein Buch herausbringen zu können. Manuel Andújar hat ihn mit Verlegen in Verbindung gebracht. Ich möchte es ihm gönnen.

Literarische Neuigkeiten gibt es leider keine. Die Verleger suchen immer mehr Ausflüchte, wenn man ihnen ein spanisches Buch vorschlägt. Und auch die Zeitungen haben immer weniger Platz für Literatur. Und so ist die meiste Arbeit für den Papierkorb. Wenigstens bis auf weiteres.

Ich wünsche Ihnen noch schöne Tage in Madrid und grüsse Sie herzlich


FECHA
03/02/1979
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (03/02/1979)

Zürich, 3. Februar 79

Profesor D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid - 14

Lieber Francisco,

eben habe ich von ESPASA-CALPE Ihr schönes neues Buch mit Ihrer Widmung erhalten. Es hat mich sehr überrascht, und ich danke Ihnen herzlich dafür. Ich freue mich sehr, dass der "Jardín de las delicias" nun ein breites Publikum erreicht, es ist eines meiner liebsten Bücher von Ihnen. - Bei dieser Gelegenheit fällt mir eben ein, dass ich von Curt Meier-Clason nie eine Antwort bekommen habe, ob nun eine Radiofassung von "Un ballo in maschera" zustandekommt. Ich werde in nächster Zeit bei Radio Köln direkt anfragen.

Ich bin sehr gespannt auf Ihre neuen Kurztexte: sie sind in nächster Zeit die günstigste Lektüre für mich, denn meinem Vater geht es zusehends schlechter, und da ich ihn mehrmals in der Woche besuche und dazu immer eine halbe Stunde Bahn fahren muss, wird mir Ihr neues Buch ein lieber Begleiter sein!

Leider habe ich den interessanten Artikel über die "montaña rusa" bis jetzt noch in keiner Zeitung untergebracht. Hingegen habe ich den Probedruck für "Elite und Massenmedien" korrigiert, er wird anfangs März erscheinen.

Wie geht es Ihnen? Ihren Werken nach zu schliessen, gut, und das freut mich sehr! Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen für die restlichen 11 Monate des angefangenen Jahres noch alles Gute und grüsse Sie herzlich


FECHA
10/08/1979
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (10/08/1979)

Zürich, 10. August 79

Profesor Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid -14

Lieber Francisco,

ich weiss zwar nicht, ob Sie in Spanien sind, aber sicher werden Sie diesen Brief früher oder später bekommen!

In der Zwischenzeit habe ich Ihr neues Buch in der Colección Austral gelesen. Da ich eine besondere Vorliebe für kurze Texte habe, hat es mir sehr gut gefallen, es ist vielseitig und abwechslungsreich, aber man spürt doch, dass es immer um den Themenkreis Dauer und Vergänglichkeit kreist, meiner Meinung nach eine Konstante in der spanischen Literatur und Kunst.

Nun habe ich wieder einen Wunsch an Sie: Herr Kaltenbrunner, der Redaktor der INITIATIVE hat mir die Themen der neuen Nummern genannt; darunter ist eines, das Sie vielleicht zu einem Beitrag verlockt:

Tragik der Abtrünnigen. Ketzer, Konvertiten, Deserteure.

Und dazu schreibt er: "soll Exkommunisten wie Exfaschisten behandeln, und da muss es doch in Spanien wahrlich einige interessante Fälle geben". – Naütlich [sic] habe ich gleich an Dionisio Ridruejo gedacht, und ich glaube, es wäre durchaus lohnend, ihn als Person und als Dichter dem deutschen Publikum vorzustellen. Kennen Sie jemanden, der über ihn geschrieben hat und vielleicht einen Beitrag Verfassen würde?

Aber natürlich wäre es auch interessant, das Thema etwas allgemeiner anzupacken und einige bedeutsame Einzelfalle im grösseren Zusammenhang zu beleuchten. Und da habe ich an Sie gedacht, denn da haben Sie sicher Erfahrung und Kenntnisse aus erster Hand. Diesmal eilt es nicht, die Beiträge müssen erst anfangs 1980 bereit sein.

Es würde mich sehr freuen, wenn Sie sich zur Mitarbeit entschliessen würden. Andernfalls wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir jemanden nennen könnten, den ich anfragen dürfte.

Ich hoffe, es gehe Ihnen gut und grüsse Sie herzlich