Las cartas que mencionan el lugar

Zúrich

cartas 21 al 25 de 33
FECHA
19/07/1977
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (19/07/1977)

Zürich, 19. Sept. 77

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid - 14

Lieber Herr Ayala,

Herzlichen Dank für Ihre Mitteilung, dass Sie noch bis anfangs Oktober in Madrid bleiben.

Ich werde am 2. Oktober in Madrid ankommen und habe in der "Residencia Universal", Puerta del Sol, 13, ein Zimmer reservieren lassen. Ich hoffe, es klappt. Telefon: 232 38 02.

Jedenfalls werde ich versuchen, Sie anzurufen, und es würde mich natürlich sehr freuen, wenn wir uns kurz treffen könnten. Von den CUADERNOS HISPANOAMERICANOS habe ich keine Silbe mehr bekommen. Ich wäre darum sehr froh, wenn Sie herausfinden könnten, ob der Interview-Beitrag, über den ich Ihnen im Sommer geschrieben habe, noch in Frage kommt. Ich vermute zwar nicht.

Eben habe ich von Eugenio de Nora einen Brief erhalten, er sei vom 22. September an im Hotel Londres in Madrid. Aber vielleicht wiessen [sic] Sie das schon lange.

Mit herzlichem Gruss und auf bald!


FECHA
06/02/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (06/02/1978)

Zürich, 6. Februar 1978

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Herr Ayala,

zwar weiss ich nicht, ob Sie noch in Madrid sind, aber früher oder später werden Sie diesen Brief wohl bekommen, und dringend ist er keineswegs.

Ich glaube, ich habe Ihnen schon mitgeteilt, dass der Redaktor der INITIATIVE Gefallen an Ihrem Artikel "Homo homini lupus" gefunden hat. Wenn ich mich nicht täusche, wird er in der nächsten Nummer erscheinen, die für Ende April vorgesehen ist. Ich freue mich darüber. Eben habe ich einen Brief vom Redaktor bekommen, worin er mir Themen zukünftiger Nummern mitteilt, wofür er noch Beiträge brauchen könnte, nämlich:

- Die elternlose Generation (die unsichtbaren Eltern; die unvollkommene Familie; das Umgehen des Vater-Sohn-Konflikts; Leitbilder ausserhalb der Familie)

- Verteidigung der Elite.

Zum Thema "Verteidigung der Elite" möchte er eine Leseprobe aus Ortegas "Rebelión de las masas" abdrucken (Ortega ist ja der einzige bekannte spanische Autor in Deutschland). Sicher gibt es aber geeignetere - und in Deutschland nicht bekannte - Spanische Texte zu diesem Thema. Ich habe auch an Madariagas "Ingleses, frnaceses [sic], españoles" gedacht, wo er über den Unterschied zwischen "leaders, élites, minorías" redet.

Aus Ihrer Sicht als Soziologe und aufgrund Ihrer Amerikaerfahrung interessiert Sie vielleicht "die elternlose Generation"? Kennen Sie vielleicht jemanden, der über Familienprobleme und Leitbilder ausserhalb der Familie schreibt?

Ich denke immer noch mit grosser Befriedigung an meine letzte Spanienreise mit den vielen Erlebnissen und historischen Augenblicken. Gibt es viel Neues seither? oder beherrscht die schwierige Wirtschaftslage die Diskussion? Bei uns hört man nicht viel. Eine Freundin hat mir die Kopie des Schreibens von Camilo José Cela "en el segundo año de la Gloria" geschickt; es ist ja schon ein starkes Stück! Und offenbar tut das seiner Berühmtheit keinerlei Abbruch! Spanien ist ein wunderliches Land voller Ueberraschungen für uns Germanen...

Eben fällt mir noch etwas ein: vor kurzem habe ich einen ganz enttäuschten Brief von Ramón Nieto bekommen (er ist nun in Paris als 'Directeur de publications de l'Unesco'). Seix Barral könne seinen neuen Roman "Un libro para Clara" nicht publizieren. Gründe gibt er mir in seinem Brief keine an, aber er fürchtet, von Paris aus habe er zu wenige Möglichkeiten, mit andern Verlagen zu verhandeln. Und er habe gar keine Lust, an seinem neuen Roman zu arbeiten, den er dieses Jahr schreiben wollte. Können Sie ihm vielleicht von Madrid aus einen Weg öffnen? Er scheint mir ziemlich niedergeschlagen.

Ich hoffe sehr, es gehe Ihnen immer noch so gut wie im letzten Herbst und Sie seien immer noch gleich unternehmungslustig.

Es grüsst Sie herzlich


FECHA
20/03/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (20/03/1978)

Zürich, 20. März 1978

Lieber Freund,

Herzlichen Dank für Ihren Brief aus Madrid und für den zweiten aus New York. - Ich fange mit dem Schluss an: Curt Mayer-Clason habe ich geschrieben, und am Samstag ist seine Antwort eingetroffen. Es hat mir auch das Formular geschickt. Er schreibt, er suche vor allem lateinamerikanische Texte, aber er möchte gern "Un ballo in maschera" lesen, und es könne durchaus auch in Frage kommen. Ich habe ihm nun eine Fotokopie geschickt. Ich bin gespannt auf seine Antwort.

"Homo homini lupus" wird in der nächsten Nummer der INITIATIVE anfangs Mai erscheinen. Die Probedrucke habe ich bereits korrigiert und zurückgeschickt. Ich glaube, es wird gut, und ich danke Ihnen nochmals herzlich, dass Sie sich so schnell entschlossen, diesen Aufsatz zu schreiben. - Im letzten Brief hat er mir wieder Themen von geplanten Nummern geschickt, für die er noch Beiträge sucht, nämlich:

- Die elternlose Generation

- Der standhafte Selbständige - Nachut der freien Marktwirtschaft?

- Rechtfertigung der Elite. Gegen die Anmassungen der Prominenz.

Es sind also lauter soziologische Themen... Haben Sie selbst etwas bereit, das zu einem der Themen passen könnte, oder können Sie mir einen Autor nennen, den ich anfragen könnte?

Ramón Nieto habe ich geschrieben, was Sie von Seix Barral halten. Schade um den guten Namen, den sich der Verlag aufgebaut hatte und nun offenbar verschleudert! Hoffentlich tröstet sich Nieto ein bisschen durch diese Auskunft,

Arturo del Hoyo hat mir soeben geschrieben, dass er die 'Hucha de Oro' gewonnen hat. Ich glaube, er ist sehr glücklich! Ich freue mich sehr für ihn, denn er ist ja zeitlebens im Schatten gestanden und hat als Schriftsteller nie den Ruhm gehabt, den er sich als junger Mensch wahrscheinlich erhofft hatte. Auf Neujahr ist er bei Aguilar ausgetreten, und auch deshalb kommt dieser Preis genau zur richtigen Zeit!

Von José Antonio Maravall habe ich die Ankündigung erhaoten [sic], dass der 'Número homenaje' nun erschienen sei, aber das Exemplar ist noch nicht eingetroffen. Ich bin gespannt darauf!


FECHA
10/06/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (10/06/1978)

Zürich, 10. Juni 78

Prof. Francisco Ayala

Marques de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Herr Ayala,

Als ich auf meinen Brief vom März nach New York keine Antwort bekam, nahm ich natürlich an, dass der Brief dort auf Ihrem Schreibtisch liege und Sie unterdessen wieder in Spanien seien.

Darum war ich nicht wenig überrascht, als letzte Woche der dicke Umschlag mit dem schönen Artikel über die geistige Elite und den Neo-Analphabetismus ankam. Herzlichen Dank für Ihre grosse Mühe, wieder für eine INITIATIVE-Nummer einen Artikel "nach Mass" zu schreiben. Ich habe Herrn Kaltenbrunner gleich geschrieben und gestern auch schon Antwort erhalten. Er ist sehr erfreut über Ihre erneute Mitarbeit und dankt Ihnen herzlich. Er braucht das Manuskript erst im September, so nehme ich an, dass die betreffende Nummer anfangs 1979 erscheinen wird. Somit kann ich mir auch Zeit lassen mit dem Uebersetzen.

"Die Rückkehr der Wölfe" habe ich unterdessen erhalten. Ich finde, es ist eine gut gelungene Nummer.

Letzte Woche war Roberto Ruiz vier Tage in der Schweiz. Ich habe einige Vorträge für ihn organisieren können, leider haben die Universitäten dieses Jahr keine Kredite für Gastvorlesungen, und leider hatte er wenig Publikum bei den andern Veranstaltungen. Aber alle waren begeistert von ihm und von dem, was er vortrug, und so glaube ich doch, dass der Besuch ein grosser Erfolg war. Wir haben auch ziemlich viele seiner Bücher verkaufen können.

Ich bin fertif mit der Uebersetzung der "Antología del 27", die mir José Luis Cano zusammengestellt hat, aber ich habe vom Verleger noch keine Antwort, ob sie ihm auch gefällt.

Es freut mich sehr, dass Sie immer gleich arbeitsfreudig und unternehmungslustig sind, ich danke Ihnen nochmals für den Artikel für INITIATIVE und grüsse Sie

herzlich


FECHA
16/07/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (16/07/1978)

Zürich, 16. Juli 78

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Francisco,

Ja, das glaube ich, dass die Hochzeitspläne von Rafael Alberti in Madrider Literaturkreisen ein willkommener Gesprächsstof sind! Und sicher werden auch schon nette Witze darüber herumgeboten... Die Deutschen pflegen zu solchen Ereignissen xxx zu sagen:"das macht die Liebe", oder "die Macht der Liebe", womit man dann beweisen will, dass die Gross-Schreibung der Substantive in Deutschen unbedingt nötig ist.

Die INITIATIVE mit Ihrem Beitrag "Homo homini lupus" habe ich bekommen; ich finde, es ist eine interessante Nummer geworden. Leider ist aber die Banküberweisung für meine Uebersetzung irgendwo zwischen Freiburg und Zürich spurlos verschwunden, und die Schweizerische Kreditanstalt behauptet hartnäckig, sie finde das Geld nicht... Ich hoffe doch noch, ich komme zu meinem Honorar, bevor die Deutsche Mark so weit absinkt, dass nichts mehr davon übrigbleibt!

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, Ihren neuen Beitrag zu übersetzen, aber ich habe ja noch bis Ende September Zeit. Den kleinen Artikel über den neuen Analphabetismus werde ich versuchen, einer Zeitung zu schicken. Ich habe früher schon einmal einen Beitrag mit diesem Titel von Pedro Salinas (aus "El defensor") für die INITIATIVE übersetzt, und der war so begeistert aufgenommen worden, dass damit die Zusammenarbeit mit Gerd-Klaus Kaltenbrunner eigentlich so richtig angefangen hat.

Meinem Vater geht es leider plötzlich sehr viel schlechter, und ich muss jetzt öfters bei ihm bleiben als früher. Das ist eine ziemliche Belastung, und ich fürchte, es wird rasch noch schlimmer. Ivh [sic] habe zum Glück eine Haushälterin in Aussicht, die im Haus wohnen würde; ich hoffe, sie entschliesst sich zuzusagen. Aber dann muss ich einen Teil der Möbel ausräumen und verkaufen, und das braucht ziemlich viel Arbeit und Zeit. Und Sachen aus der Kindheit fortzuwerfen, fällt einem ja immer schwer, auch wenn es keine Wergegenstände sind.

Ich hoffe, Sie geniessen Ihren Spanienaufenthalt, und die Hochzeit werde ein schönes Fest.