Las cartas que mencionan el lugar

Zúrich

cartas 11 al 15 de 33
FECHA
11/10/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (11/10/1972)

Zürich, 11. Okt. 72

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Letzte Woche ist mir ein Brief von Wien für Sie zugeschickt worden, den Sie vermutlich unterdessen erhalten haben. Die Artikel für Die WELTWOCHE, von denen ich Ihnen schon in Zürich erzählte, habe ich tatsächlich im Sommer geschrieben, und sie sind auch sehr rasch veröffentlicht worden. Unter anderem habe ich auch eine kleine Notiz über Ihren 'Premio de la crítica' hineingenommen. Ich schreibe dem Verlag, man solle Ihnen ein Beleg-Exemplar schicken. Ich hoffe, es sei einigermassen richtig, was ich da alles über Spanien zusammengeschrieben habe. Der Barcelona-Artikel ist leider etwa um die Hälfte gekürzt und somit ziemlich verstümmelt. Auch die Titel sind nicht von mir...

Es tat mir sehr leid, dass Sie von Ihrem Spanienbesuch in diesen Sommer so enttäuscht und entmutigt waren. Die wenigen Nachrichten, die bis in die Schweiz kommen, tönen nicht eben gut. Vor allem an den Universitäten scheint es schlecht auszusehen. Aber man weiss nie so ganz, was man glauben soll.

Bei uns passiert nicht viel Aufregendes. Ich habe einige Arbeiten fertig gemacht diesen Sommer, aber es geht immer sehr lange, bis die Bücher erscheinen. Die Weihnachtsgeschichten z.B. kommen dieses Jahr nicht mehr heraus, das kleine zweisprachige Bändchen mit Einaktern von Max Aub, das schon im Frühling hätte auf dem Markt sein sollen, ist erst im Umbruch, und ich bedaure es umso mehr, als es Max Aub nun nicht mehr zu Gesicht bekommt. Auch Sie wird sein Tod sicher sehr getroffen haben. Aufgefallen ist mir, dass in den spanischen Zeitschriften, die ich hier bekomme, sehr wenige Nachrufe (darunter kein einziger guter) erschienen sind.

Von der EDITORA NACIONAL habe ich Bericht erhalten, dass sie meine Dissertation über die Kurzgeschichte veröffentlichen wollen. Soll ich das Angebot annehmen? PRENSA ESPAÑOLA hat sich interessiert gezeigt, aber einen richtigen Bescheid habe ich noch nicht.


FECHA
29/12/1972
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago. Department of Romance Languages and Literatures.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (29/12/1972)

Zürich, 29. Dezember 72

Sr. D. Francisco Ayala

Department of Romance Languages

The University of Chicago

1050 East 59th Street

Chicago / Illinois 60637

Lieber Herr Ayala,

In letzter Zeit erlebe ich eine gehimnisvolle Überraschung nach der andern. Da kommen unerwartete Bücher und Briefe, und wenn ich sie öffne, stellt sich heraus, dass Sie mir Ihre neuesten Bücher und die neuesten Bücher über Sie zuschicken lassen. Mittlerweile sind es schon drei geworden: "Confrontaciones", "Recursos técnicos...", "Alusiones literarias...". Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie jedesmal an mich denken, und vor allem freue ich mich, dass laufend Bücher von Ihnen und über Sie erscheinen. Und sogar in Spanien. Leider bin ich aber noch nicht über das Durchblättern hinausgekommen, überhaupt bin ich mit Lesen schrecklich hintennach, die Bücher türmen sich zu immer höheren Beigen, und die untersten drohen schon Staub anzusetzen. Wie kommt es eigentlich, dass die Tage immer kürzer werden und immer mehr nicht erledigte Arbeiten liegen bleiben? Ich möchte gern, ich könnte mir etwas von Ihrem Organisationstalent abkaufen, Sie haben immer Zeit und haben immer alles aufgearbeitet!

Inzwischen habe ich den Vertrag mit EDITORA NACIONAL abgeschlossen und die letzten Ergänzungen und Korrekturen abgeschickt. Ich danke Ihnen für Ihren Rat in dieser Richtung. Alle haben mir dasselbe gesagt, und so habe ich nicht langer gezögert. Ich hoffe, das Buch komme nun bald heraus. - Vor kurzem hat sich auch in Deutschland eine Möglichkeit für die deutsche Ausgabe gezeigt. Doch bevor mir der Verlag ein Angebot machen will, muss ich die spanischen Zitate und die Kurzgeschichtentexte übersetzen, das werden gegen 70 Maschinenseiten sein. Somit bin ich also wieder beschäftigt... Dieses Manuskript wird immer mehr zu einem cuento de nunca acabar. Man sollte sich nicht auf Cuentos einlassen...

Leider habe ich in diesem Schuljahr einige Klassen mehr als früher, und so habe ich fast keine Zeit mehr, etwas anderes zu tun. Die Schüler sind zwar sehr nett, und die Stunden gefallen mir, trotzdem möchte ich nicht immer nur an Schulstunden denken und für die Schulstunden arbeiten. Wenn mein Buch endlich in den Handel kommt, möchte ich versuchen, Urlaub zu nehmen und wieder über etwas zu schreiben. Ein südamerikanisches Thema käme mir sehr gelegen.

Werden Sie den Winter wieder in Spanien verbringen? Oder sieht es zu schlecht aus in Madrid? Ich bekomme in letzter Zeit nur wenig Nachricht, und das meiste ist ausweichend und nichtssagend. Man weiss nicht so recht, was eigentlich passiert.

Ich danke Ihnen nochmals herzlich für die Bücher, die ich als Zeichen Ihrer Freundschaft zu schätzen weiss, und wünsche Ihnen alles Gute im neuen Jahr, das hoffentlich wieder einige neue Bücher von Ihnen bringen wird.

Mit herzlichen Grüssen


FECHA
17/11/1973
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (17/11/1973)

Zürich, 17 - 11 - 73

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Es ist schon unendlich lange her, dass ich mich nicht mehr bei Ihnen gemeldet habe, nicht wahr? Aber die Zeit verfliegt auch so furchtbar schnell! Und Neues passiert ja in unserer ruhigen Schweiz auch nicht viel, wenigstens nicht viel, was sich zu erzählen lohnt. Hie und da lese ich etwas über Sie oder von Ihnen in irgendeiner Zeitschrift, aber viel ist es auch wieder nicht. Das letzte war Ihr Artikel über "La gallina ciega" in INSULA, der mir sehr gut gefallen hat. Auf jeden Fall war es das beste, was in dieser "Número Homenaje" über Max Aub geschrieben worden ist. Am interessantesten waren die Fotografien (nur darf man es nicht zu laut sagen...)

Meine Dissertation soll nun bald erscheinen, und zwar in der EDITORA NACIONAL. Die Korrekturbogen kamen im September. Sie waren zwar voller Fehler. Ich weiss nun nicht, ob ich nochmals einen Probedruck bekomme, bevor sie endgültig in Druck gegeben werden. Gehört habe ich nichts mehr. Für die deutsche Ausgabe habe ich endlich einen Verlag in Bonn gefunden. Es wird zwar nur eine kleine Auflage in fotomechanischer Vervielfältigung werden, aber immerhin bin ich froh, dass es überhaupt zustande kommt.

Die zweisprachigen Bändchen kommen seit einem Jahr im Deutschen Taschenbuchverlag München heraus, und seither werden drei- bis viermal so viele Exemplare verkauft wie vorher. Die Exilerzählungen erscheinen auch schon in zweiter Auflage. Die Weihnachtsgeschichten in ARCHE VERLAG sind endlich erschienen, aber sooft ich den guten Herrn Schifferli auch an Ihre Romane und Geschichten erinnere, er ist immer nicht dazu gekommen. Aber im letzten Sommer ist seine Frau gestorben, und das war schon sehr schlimm für ihn.

Wie geht es Ihnen und Ihrer Literatur? Und wie entwickelt sich die Situation in Spanien. Ich bin schon lange nicht mehr dort gewesen.

Herzlichen Gruss und alles Gute


FECHA
14/12/1974
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
University of Chicago
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (14/12/1974)

Zürich, 14. Dezember 1974

Sr. D. Francisco Ayala

University of Chicago

Lieber Herr Ayala,

Schon wieder habe ich ein hübsches Büchlein von Ihnen und über Sie erhalten, und da die Ausgabe nicht nur hübsch sondern auch sehr nützlich ist, freut sie mich ganz besonders. Vielen Dank dafür, dass Sie mich überall auf die Liste setzen lassen, wp es um Ausgaben Ihrer Bücher und Studien darüber geht. Auf diese Weise ist meine Ayala-Bibliothek beneidenswert umfangreich und nahezu vollständig geworden.

Inzwischen ist nun meine Dissertation endlich doch noch erschienen. Lange genug hat es gedauert! Ein exemplar der spanischen Ausgabe (Editora Nacional) habe ich Ihnen im Laufe des Sommers nach Chicago geschickt. Haben Sie es mittlerweile erhalten? Vor ein paar Wochen ist nun auch die deutsche Ausgabe in Bonn (Bouvier Verlag Herbert Grundmann) erschienen, sodass meine Pflichten der Universität Zürich gegenüber endlich erfüllt sind und ich meinen Titel zu Recht tragen darf. Ich bin wirklich froh, dass ich von jetzt an wieder an etwas anderes denken kann und mich nicht immer noch einmal mit diesem alten Manuskript beschäftigen muss. Leider ist es aber vorläufig beim Denken geblieben, denn gearbeitet habe ich dieses ganze Jahr sozusagen nichts. Offenbar musste ich mich zuerst ausgiebig vom Alpdruck "Cuento Español" erholen. Für die nächste Zeit habe ich einige Uebersetzungen vor. Vor allem möchte ich versuchen, ob ich eines unserer Theater überreden kann, ein Stück von Max Aub aufzuführen. Das würde mich sehr freuen. Sehr gerne würde ich spanische Erzühlungen mit Worterktarungen etc. für den Unterricht herausgeben. Aber die moderne Paedagogik hat etwas gegen Literatur im Sprachunterricht; man ruft nach "aktuellen Sachtexten"... und man merkt offenbar nicht, dass das Aktuelle am schnellsten veraltet...

Wie geht es Ihnen? Ich würde mich freuen, wieder einmal etwas von Ihnen zu hören. Kommen Sie nie mehr nach Mitteleuropa?

Ich wünsche Ihnen schöne Festtage und ein gutes neuenes Jahr


FECHA
05/05/1975
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
54 West 16th Street. Apt. 4F. New York 11 N. Y.
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (05/05/1975)

Zürich, 5, Mai 75

Sr. D. Francisco Ayala

54 W. 16th Street

New York, N.Y. 10011

Lieber Herr Ayala,

Nein, das habe ich nicht gewusst, dass Sie wieder an der Universität New York sind. Höchstens hätte ich mir vorstellen können, dass Sie die Altersgrenze für die Pensionierung erreicht und den Ruhestand wieder in New York (oder irgendwo auf Reisen) verbringen. Eben habe ich vom Verleger in München Bescheid bekommen, dass für das zweisprachige Bändchen "Spanische Erzähler im Exil" eine Neuauflage geplant ist. Die ganze zweisprachige Reihe ist an den DEUTSCHEN TASCHENBUCHVERLAG übergegangen, und der Verkauf ist seitdem sehr gut. Nun schickt mir der Verleger einen Check für Ramón Sender, der bei der Veröffentlichung an "Las Américas Publishing Company" in New York geschickt worden war und nie eingelöst wurde. Leider habe ich von Ramón Sender keine Adresse, aber ich nehme an, dass Sie in Kontakt mit ihm stehen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir sagen könnten, wohin ich den Check schicken soll.

Wie geht es Ihnen? Kommen Sie wieder einmal nach Europa? Ich probiere immer noch, hie und da etwas über spanische Literatur in unsere Zeitungen zu schreiben und hie und da ein Büchlein zusammenzustellen und zu übersetzen. Aber es ist mühsam, und der Erfolg vorläufig bescheiden. Mein Buch über die Cuentos ist nun auch auf deutsch in Bonn erschienen, aber es kostet DM 68.-, und somit wird es sicher niemand kaufen. Ich möchte gern in nächster Zeit einmal mehrere Monate nach Südamerika fahren, denn die amerikanische Literatur kenne ich vorläufig überhaupt noch nicht. Aber ich weiss nicht wohin ich fahren soll, die politischen Verhältnisse sind in en wenigsten Ländern verlockend.... Können Sie mir einen Rat geben?

Mit herzlichen Grüssen