Epistolario de Francisco Ayala

16/07/1978

DESTINATARIO: Ayala, Francisco REMITENTE: Brandenberger, Erna

FECHA
16/07/1978
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (16/07/1978)

Zürich, 16. Juli 78

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Lieber Francisco,

Ja, das glaube ich, dass die Hochzeitspläne von Rafael Alberti in Madrider Literaturkreisen ein willkommener Gesprächsstof sind! Und sicher werden auch schon nette Witze darüber herumgeboten... Die Deutschen pflegen zu solchen Ereignissen xxx zu sagen:"das macht die Liebe", oder "die Macht der Liebe", womit man dann beweisen will, dass die Gross-Schreibung der Substantive in Deutschen unbedingt nötig ist.

Die INITIATIVE mit Ihrem Beitrag "Homo homini lupus" habe ich bekommen; ich finde, es ist eine interessante Nummer geworden. Leider ist aber die Banküberweisung für meine Uebersetzung irgendwo zwischen Freiburg und Zürich spurlos verschwunden, und die Schweizerische Kreditanstalt behauptet hartnäckig, sie finde das Geld nicht... Ich hoffe doch noch, ich komme zu meinem Honorar, bevor die Deutsche Mark so weit absinkt, dass nichts mehr davon übrigbleibt!

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, Ihren neuen Beitrag zu übersetzen, aber ich habe ja noch bis Ende September Zeit. Den kleinen Artikel über den neuen Analphabetismus werde ich versuchen, einer Zeitung zu schicken. Ich habe früher schon einmal einen Beitrag mit diesem Titel von Pedro Salinas (aus "El defensor") für die INITIATIVE übersetzt, und der war so begeistert aufgenommen worden, dass damit die Zusammenarbeit mit Gerd-Klaus Kaltenbrunner eigentlich so richtig angefangen hat.

Meinem Vater geht es leider plötzlich sehr viel schlechter, und ich muss jetzt öfters bei ihm bleiben als früher. Das ist eine ziemliche Belastung, und ich fürchte, es wird rasch noch schlimmer. Ivh [sic] habe zum Glück eine Haushälterin in Aussicht, die im Haus wohnen würde; ich hoffe, sie entschliesst sich zuzusagen. Aber dann muss ich einen Teil der Möbel ausräumen und verkaufen, und das braucht ziemlich viel Arbeit und Zeit. Und Sachen aus der Kindheit fortzuwerfen, fällt einem ja immer schwer, auch wenn es keine Wergegenstände sind.

Ich hoffe, Sie geniessen Ihren Spanienaufenthalt, und die Hochzeit werde ein schönes Fest.