Epistolario de Francisco Ayala

05/08/1967

DESTINATARIO: Ayala, Francisco REMITENTE: Brandenberger, Erna

FECHA
05/08/1967
REMITENTE
Erna Brandenberger
DESTINATARIOS/AS
Francisco Ayala
DESTINO
Marqués de Cubas, 6. Madrid
ORIGEN
Zúrich
FICHA DESCRIPTIVA

[Carta mecanografiada]

DEPÓSITO DEL ORIGINAL
Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen (Suiza)

Carta de Erna Brandenberger a Francisco Ayala (05/08/1967)

Zürich, 5. August 67

Sr. D. Francisco Ayala

Marqués de Cubas, 6

Madrid 14

Sehr geehrter Herr Ayala,

Finden Sie es nicht auch überflüssig, dass ich mich spanischen Sätzen abmühe und doch nicht das sagen kann, was ich denke, wenn es Ihnen ja keine Schwierigkeiten macht, Deutsch zu lesen?

Für Ihren Brief aus Madrid danke ich Ihnen herzlich. Natürlich haben wir es ausserordentlich bedauert, dass Sie nicht zu uns nach Zürich kommen konnten. Wir haben uns wirklich sehr auf Ihren Vortrag gefreut, und ich habe sogar Herrn de Nora veranlassen können, einen einführenden Artikel für die "Neue Zürcher Zeitung" zu schreiben. Wir haben ihn natürlich trotzdem an die Redaktion geschickt, aber ich weiss nicht, ob er schon erschienen ist. Wenn ich ein Exemplar davon zu Gesicht bekomme, werde ich es Ihnen schicken.

Nun, nos quedamos con las ganas, und wir hoffen natürlich sehr, dass die abgesagte Zürcher Reise für Sie ein Vorwand wird, bald wieder nach Europa zu kommen und unsere Universität mit Ihrem Vortrag zu ehren.

Unterdessen habe ich "El rapto" gelesen, und ich bin begeistert davon. Es scheint mir eine wunderbar ausgewogene Erzählung voller Spannung, Ueberraschungen und bei all dem von einer wohltuenden Gelassenheit und Ueberlegenheit. Ich habe sie mit voller Ueberzeugung Herrn Dr. Meier vom MANESSE VERLAG geschickt. Ich zweifle nicht daran, dass er meine Meinung teilen wird. Allerdings wir es noch lange dauern, bis die geplante Anthologie druckreif wird. Ich bitte Sie also um Geduld. Und ich danke Ihnen herzlich, dass Sie mir dieses schöne Werk für die Uebersetzung überlassen haben.

Nun fehlt mir von Ihren Büchern nur noch "El fondo del vaso". Haben Sie zufällig noch ein überzähliges Exemplar? Dann wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es mir schicken könnten. Es ist schrecklich mühsam, hier Bücher aus Südamerika kommen zu lassen!

Ich hoffe, dass Ihr Europa-Aufenthalt trotzdem für Sie befriedigend war und wünsche Ihnen eine recht gute Heimkehr.

Mit herzlichen Dank